Nachdem in meinem Garten sich die Blumen nicht wirklich zeigen - sogar die Schneeglöckchen haben sich wieder unter dem Schnee versteckt - habe ich etwas Zeit, über das was mein Garten momentan bietet, zu philosophieren....
Wir haben Rosen
Gepflanzt
Es wurden Dornen
Der Gärtner
Tröstet uns
Die Rosen schlafen
Man muß auch
Seine
Dornenzeit lieben (Rose Ausländer 1907-1988)
So sieht heute mein Ringlo-Baum (Kriacherl-Baum für den Niederbayern) aus!
Kennen Sie das Glück einen Baum zu umarmen?
Nachdem man zur Zeit eher darauf verzichtet, möchte ich ein wenig über die Bedeutung des Baumes als Symbol für uns, speziell über den Lebensbaum schreiben.
Ein Begleiter des Menschen, der in seiner Entwicklung dem Menschen sehr ähnlich ist. Wie alles Leben geht er durch das Werden, Wachsen, sich Fortpflanzen und Sterben.
Der Baum des Lebens und die Spiegelung des Selbst
"Dem Baume gleich, dem Fürsten des Waldes, gewiß, ihm gleich ist der Mensch.
Seine Haare entsprechen den Blättern, der Außenrinde gleicht die Haut
wie unter der Rinde des Baumes der Saft.
Dem Holz vergleichbar ist das Fleisch, so wie dem Bast die starke Sehne.
Die Knochen sind das Innenholz, das Mark vergleicht dem Marke sich."
(altindisch philosophischer Text ca. 800-600 vor Chr.)
Die Selbstspiegelung im Baum hat den Sinn, sich selber zu beobachten um das eigene Leben mit Sinn füllen zu können (darüber gibt es zahlreiche Literatur).
Nicht zuletzt begegnet uns der Baum des Lebens bereits in der Bibel: "Und Gott, der Herr, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume aufsprießen, lieblich zum Anschauen und gut zur Nahrung. Den Lebensbaum aber mitten im Garten und auch den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse." (1.Buch Moses.2,9)
Erkenntnisbäume wurden auch schon früher erwähnt. Zum Beispiel in der altgriechischen Mythologie oder in Mesopotamien.
Wer Freude an Symbolstickerei hat kann auch einen Lebensbaum - auch mit ganz persönlichen Elementen - in Form eines Mustertuches oder Bildes sticken.